17.08.2023Wanderweg Aescher – Harmlose Gefahr?
Kommentar zum
Tagblatt-Artikel «Wir können es niemandem verbieten» – so sieht die Situation rund um den Aescher ein Jahr nach den tödlichen Abstürzen aus» vom 17. Juli 2023. Die roten Corona-Plakate des BAG beschrieben in Wort und Bild klare Verhaltensregeln (Gründlich Hände waschen, Hände schütteln vermeiden, bei Fieber zu Hause bleiben).
Der Weg vom Aescher zum Seealpsee verbindet zwei touristische Hotspots im Alpstein – und dieser Weg ist gefährlich. 2022 stürzten dort fünf Menschen in den Tod. Der Bezirk Schwende-Rüte musste handeln.
Die Sache beim Namen nennenMan entschied, das bestehende Warnschild auszutauschen und verwässerte damit die Kommunikation. Der Gefahrenhinweis auf dem alten Schild lautete: «Kinder mit Leine sichern.». Der Hinweis war klar: dieser Weg ist gefährlich.
Das neue Schild beinhaltet fünf Gefahrenhinweise und zehn Verhaltensregeln. Die Hinweise sind redundant (Gebiet mit Alpinen Gefahren / Steinschlaggefahr) und unspezifisch (Eigenverantwortung wahrnehmen). Die Icons sind beliebig, zeigen keine spezifische Handlungsanweisung an und haben keinen Mehrwert (für Menschen, die nicht Deutsch oder Englisch lesen können).
Wenn man unbedarfte Fussgänger warnen möchte, muss man Tacheles reden. Man sollte sagen, dass hier Menschen starben und alternative Wege zum See aufführen.
Unpopuläre Entscheide treffenEs gäbe noch eine weitere Variante, den oft begangenen, touristisch wichtigen Weg zu markieren: Weiss-blau-Weiss. Diese Streifen markieren Alpinwanderwege. Für viele ein unmissverständliches Zeichen, eine Alternativeroute zu wählen.